Ausstellung in der Galerie der VHS vom 20. September bis 20. Dezember 2024
Farbe ist Materie und Malen eine Sprache besonderer Art. In ihrem Fließen auf die Leinwand entwickelt Farbe ihre materielle Kraft, zeigt Gerinnung, Verdickung, Verschmelzung, nimmt durch die Pinselführung der Künstlerin Form an. Es ist wie das ganze Leben – mit all seinen Wunden, Narben, Abgründen und seinen unvermuteten Öffnungen, Freuden und Glanzmomenten. „Malen – das ist für mich Denken mit Farben, visuelle Poesie.“ In den Werken der etablierten Hirschberger Künstlerin Veronika Drop verbinden sich Lyrik und Malerei. „Wenn ich Gedichte lese und wieder lese, entstehen Bilder. Diese bildlichen Aussagen inspirieren mich immer wieder zu einer Umsetzung des Wortes in Malerei“, sagt Veronika Drop. Da ist zum einen dieses Innehalten, das sich Versenken auf den Kern einer Aussage, das Aufspüren der eigentlichen Dinge im Leben, das Erkennbarmachen im Bild. Und auf der anderen Seite sind da die Grenzziehungen, oft zwischen Leben und Tod, zwischen emanzipatorisch-politischen Standpunkten gegenüber Hass und Ausgrenzung in ihren Bildern. Das wird auch deutlich bei der Auswahl der Gedichte, die Eingang in ihre Bilder finden, nämlich von Bertolt Brecht, von Hilde Domin und die erst jüngst entdeckten 700 Jahre vor Christus entstandenen Gedichte und Textfragmente von Sappho, der bedeutendsten Lyrikerin der Antike. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten der VHS besucht werden. Am Wochenende nach vorheriger Vereinbarung.